Ercan Kara riss sich den Dress vom Körper, setzte zum 100-Meter-Sprint an, sprang jubelnd in das Fangnetz vor dem Block West, völlige Ekstase – bei Rapid gehört der Wahnsinn einfach zur Normalität!

Es war die 95. Minute in Hütteldorf, gerade hatte Joker Kara per Kopf nach einer Burgstaller-Flanke zum 3:0 getroffen. Es war im 53. Pflichtspiel die letzte Aktion der Saison, damit das 1:3 vom Play-off-Hinspiel beim LASK gedreht, die Aufholjagd geglückt: So startet Rapid Ende Juli doch in der zweiten Quali-Runde der Conference League, spielt wieder international. „Einfach geil, das ist Rapid. Wir haben es gespürt, es ist magisch geworden“, so Kara nach seinem Millionen-Tor.

In dem Moment war die verkorkste Chaossaison (kurz) vergessen, verwandelten die rund 17.000 Rapid-Fans das Stadion in ein Tollhaus. Und feierten vor allem Guido Burgstaller. Der im letzten Spiel seiner Karriere die Kapitänsschleife trug, für das 1:0 (31.) – nach einem fürchterlichen Smolcic-Fehlpass – gesorgt hatte.

Auf 2:0 (81.) stellte dann Seidl glücklich per Elfmeter nach einer VAR-Intervention (Smolcic hatte Radulovic gefoult). Dazwischen flutete ein heftiges Unwetter fast das Stadion, gab es bei der Wasserschlacht nur je zwei Chancen (Hedl lenkte etwa einen Bello-Schuss an die Stange/65.) – es regierten der Kampf, die Leidenschaft, die Emotionen. Und dann sorgte Kara für das finale Donnerwetter ...

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Stöger mit Salto
„Wir sind Kämpfer“, grinste Interimstrainer Kulovits. „Es war ein Wellenbad der Gefühle, diese zwei Play-off-Partien spiegeln die Saison wider.“ Wobei sich Kulovits auch Tipps von Peter Stöger geholt hatte. „Es waren keine taktischen Sachen, aber der eine oder andere Tipp von ihm war dabei und dürfte gefruchtet haben“, betonte Kulovits.

Heute wird Stöger (und Assistent Thomas Sageder) in Hütteldorf als Cheftrainer offiziell präsentiert. Das Europacup-Ticket macht seinen Job etwas „einfacher“. Prompt lief der Schmäh, dass er beim 3:0 einen Jubel-Salto geschlagen habe.